KATZWANG – Am Donnerstag 16.07.2020 um 13:3 Uhr stattete MdB Herr Michael Frieser einen Besuch in Katzwang am Parkplatz des Sportplatzes des TSV Katzwangs ab, um sich gemeinsam mit den Vertretern der angrenzenden P53 Bürgerinitiativen ein Bild von der drohenden Zerstörung der Rednitzauen durch die neue P53 Trasse zu machen.
Bild vlnr: Mario Engelhart, Angelika Janson, Martina Staufer, MdB Michael Frieser, Werner Sauer, Kurt Oberholz und Gerhard Zimmermann
Das regnerische Wetter an diesem Treffen spiegelte die Stimmung der Bürgerinitiativen wieder, als Michael Frieser auf dem Parkplatz am Sportplatz im Rednitztal eintraf. Wegen der Corona Zeit , waren nur die einzelnen Vertreter der Bürgerinitiativen anwesend, wie Mario Engelhart (BI Schwanstetten), Angelika Janson und Werner Sauer(BI Limbach), Martina Staufer (Bürgerverein Kornburg), Kurt Oberholz und Gerhard Zimmermann (BI Katzwang). Nacheinander trugen sie Herrn Frieser vor, welche Auswirkungen der Ersatzneubau der Juraleitung auf die Menschen und die Natur in diesem Tal und mitten durch den Engpass in Katzwang haben würde.
Zunächst einmal hat ein Ersatzbau neben der bestehenden Trasse die Konsequenz, dass aus technischen Gründen die neue Leitung mindestens 70m von der aktuellen Trasse errichtet wird. Dadurch wird bei den Alternativrouten häufig Wald und Natur zerstört. Hinzu kommt noch, dass es sich bei dem Gelände um ein Naherholungsgebiet der Nürnberger und Schwabacher handelt, das als FFH-Schutzgebiet für Tiere (Fauna-Flora-Habitat) ausgewiesen wird. Außerdem gilt die traditionelle Wasserwiesennutzung als Bayrisches Kulturerbe mit der Chance in die Liste der Weltkulturerbe-Güter aufgenommen zu werden. Durch den Bau der neuen, wesentlich größeren Masten und den dadurch tieferen Fundamenten, droht ähnlich, wie beim Bau der A6 Brücke ein Absenken des Grundwassers und damit eine Versteppung dieses Bereiches in trockenen Sommermonaten.
Doch noch viel dramatischer ist die Missachtung des gesundheitlichen Schutzes des Menschen im Bereich Rednitzgrund und im Engpass von Katzwang . Auch wenn im bayerischen LEP (Landesentwicklungsplan) eine 400m Regelung aus Gründen des Wohnumfeldschutzes als Abstandsreglung zur Wohnbevölkerung existiert, kann diese in den meisten Bereichen nicht eingehalten werden. Dies stellt somit eine ernstzunehmende Gefahr für Leib und Leben der betroffenen Anwohner, insbesondere Schulkinder und Kindergärten dar. (Siehe: EMF-Handbuch/ ECOLOG,S.24). Eine ähnliche Gefahr droht auch bei der Erdverkabelung, zu der bisher noch keine Abstandsregelungen existieren. Generell wird der Ausbau der Juraleitung in Frage gestellt, da deren Bedarf nicht eindeutig belegt ist.
Herr Frieser nahm die Stellungnahmen interessiert auf und versuchte erst einmal beruhigend den Anwesenden zu erklären, dass es bisher noch kein offizielles Verfahren gibt und wir somit noch ganz am Anfang stehen. Tennet hat den Auftrag die Stromversorgung der Region auch in Zukunft sicherzustellen. Deshalb soll TenneT der Raumordnungsbehörde eine Route vorschlagen, die möglichst dem Wohnumfeldschutz und dem Naturschutz gerecht wird . Tennet versucht das Verfahren so transparent wie möglich und mit Beteiligung der Bürger durchzuführen.
Eine bundesweit einheitliche Abstandsregelung zur Wohnbevölkerung lehnt Herr Frieser ab. Er ist der Ansicht, dass dann keine Realisierung solcher Projekte mehr möglich wäre. Man wird im Endeffekt bei jeder Trassenführung jemanden finden, bei dem der Abstand nicht einzuhalten ist. Dass eine solche Muss-Vorschrift , wie beispielsweise in Niedersachsen praktiziert, unter zwingenden Umständen geändert werden kann, wurde nicht diskutiert. Trotzdem sah Herr Frieser es durchaus ein, dass eine Verzehnfachung der Leistung (von 660A/220kV auf 4000A/380kV) einem kompletten Neubau gleich kommt und unter diesen Voraussetzungen müssen striktere Vorschriften gelten. Bezüglich der Notwendigkeit der Leitung versprach Herr Frieser, das Gespräch mit Herrn Hassel von N-Ergie suchen zu wollen. Auch zu weiteren Treffen mit Vertretern der BI-Allianz erklärte sich Herr Frieser gerne bereit.
Insgesamt kann man sagen, dass das Treffen keine neuen Aspekte brachte. Trotzdem war es gut, dass Herr Frieser sich vor Ort von der Sachlage vergewisserte und das Gespräch mit den betroffenen Bürgern sucht. Er hat auch zum Ausdruck gebracht, dass der Bedarf immer wieder neu geprüft werde und es durchaus möglich sei, dass man bei der Bedarfsanalyse in ein paar Jahren auf Grund der schnellen technischen Entwicklung zu anderen Ergebnissen kommen könnte.
Sehr geehrte Damen und Herren,
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Beste Grüße
Nadine Kämmerer
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Sehr geehrte Frau Kämmerer, Sie können den Artikel gerne verwenden mit einem Link auf unsere Webseite Juraleitung.de.
Schönen Gruss
André Betz
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Hallo Herr Betz,
erst mal DANKE für ausführliches Protokoll.
Ging ein Artikel auch ans „ST“?
Bis bald
Werner Sauer
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Ja, ist am Montag rausgeschickt worden.
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