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Protest in Gustenfelden gegen Ausbau „Juraleitung“
Der Protest des Aktionsbündnisses in Gustenfelden im Landkreis Roth richtet sich gegen den Ausbau der sogenannten „Juraleitung“. Diese soll von 220 auf 360 Kilovolt erhöht werden und braucht unter anderem höhere Strommasten.
Der Protest des Aktionsbündnisses in Gustenfelden im Landkreis Roth richtet sich gegen den Ausbau der sogenannten „Juraleitung„. Aus den angrenzenden Gemeinden kamen viele besorgte Bürger zum Aktionstag. Sie wollen den Ausbau von 220 auf 360 Kilovolt nicht hinnehmen, da dadurch die Strommasten erheblich höher werden würden.
Höhe der Strommasten mit Kränen verdeutlicht
Mit mehreren Kränen veranschaulichten die Veranstalter, welche Höhe die zukünftigen Strommasten haben sollen. „Wir wollen die Dimensionen zeigen, damit die Bevölkerung einen Eindruck bekommt, wie dramatisch der Eingriff in die Natur ist“, sagt Christian Strobl von der Bürgerinitiative „Rettet das Schwabachtal“. Der Netzbetreiber Tennet plant die bestehende Stromleitung durch eine neue leistungsfähigere Trasse zu ersetzen, die höhere Masten zwischen 55 bis 75 Metern benötigen. Viele Bürger befürchten, dass dann die empfohlenen Mindestabstände von 400 Metern zu ihren Grundstücken nicht eingehalten werden. Sie befürchten gesundheitlichen Risiken durch eine höhere elektromagnetische Strahlung. Außerdem sind sie besorgt, dass ihre Häuser und Grundstücke an Wert verlieren.

Der Protest des Aktionsbündnisses in Gustenfelden (Lkr. Roth) richtet sich gegen den Ausbau der sogenannten „Juraleitung“ – sie auf 380 kV aufgerüstet werden soll. Dadurch werden die Strommasten erheblich höher.
Zerstörung von Ökosystemen
Ein weiterer Kritikpunkt: Der Neubau zerstöre wertvolle Ökosystem im Rednitztal und Schwabachtal. Der Netzbetreiber Tennet gibt an, dass die Stromleitung aus den 1940er Jahren erneuert werden muss. Mehr Leitungskapazität sei dabei für eine zuverlässige Stromversorgung und den Transit von Strom nötig, heißt es. Es geht beim Netzausbau in Deutschland vor allem darum, den im Osten und Norden produzierten Strom aus erneuerbaren Energien zu den Verbrauchern im Süden zu transportieren. Der örtliche Energieversorger N-Ergie betonte bei dem Aktionstag in Gustenfelden hingegen, dass für die Energiewende vor allem der Fokus auf eine lokale und dezentrale Energieerzeugung gelegt werden muss.
Aufrüsten von 220 kV auf 380 kV
Die bestehende „Juraleitung“ mit 220 kV beginnt in Raitersaich im Landkreis Fürth und führt südlich von Nürnberg vorbei in Richtung Altheim bei Landshut. Diese 160 Kilometer lange Leitung soll durch eine 380 kV-Stromtrasse ersetzt werden. Der Netzbetreiber Tennet hatte in den vergangenen Wochen zu mehreren Informationsveranstaltungen geladen. Auch im Internet konnten die Bürger Einwende anbringen. In den kommenden Monaten werden die Pläne für den möglichen Trassenverlauf darauf aufbauend weiter konkretisiert und die Bürger zu weiteren Gesprächsforen geladen.
Sendung
B5 Bayern
Bei einer Freileitung können die Acker- und Weideflächen unterhalb der Leitung nicht mehr zu bewirtschaften werden, weil die magnetische Strahlung das nicht mehr erlaubt und zwar weitreichend rechts und links der Trasse. Die Landwirte werden das sicherlich wissen und reagieren.
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