Vor dem Raumordnungsverfahren stand die Bedarfsermittlung. In dieser wird der bedarf ermittelt, ob neue Leitungen gebaut werden müssen. Dies basiert auf dem NOVA-Prinzip, also Optimierung vor Ausbau. Leider hat sich ergeben, dass die P53 ausgebaut werden. Der Ausbau ist auch soweit bestätigt worden (Seite 30).
Für unseren Abschnitt des Ausbaus zwischen Raitersaich bis Luderheim ist die Massnahme M54 bestimmt (Vorhaben BBPIG 2015: 41)
Im Netzentwicklungsplan steht die Massnahme des Ausbaues:
M54: Raitersaich – Ludersheim
Von Raitersaich nach Ludersheim ist die Verstärkung der bestehenden 220-kV-Leitung auf 380 kV vorgesehen (Netzverstärkung). Hierzu ist eine 380-kV-Schaltanlage mit zwei 380/110-kV-Transformatoren in Ludersheim neu zu errichten (Netzausbau). In Raitersaich ist die bestehende 380-kV-Schaltanlage zu verstärken (Netzverstärkung).
Interessant ist, dass von einem Neubau der Trasse gar keine Rede ist, sondern lediglich von der Aufrüstung der Transformatoren an den Endpunkten. Aber in der hier hinterlegten Ausgabe handelt es sich noch um einen ENtwurf von 2017.
Weiterhin ist auch die Begründung der Massnahme enthalten. Im Netzentwicklungsplan wurde die Verstärkung der Leitung als notwendig betrachtet und von der Bundesnetzagentur BNetzA bestätigt. Daraus kam es in den Bundesbedarfsplan mit der Vorhaben Nr. 41.
Update 2.2.2019
Nachdem ich beim Bürgerdialog nachgefragt habe, bekam ich einen Link zum aktuell bestätigtem Netzentwicklungsplan (NEP):
Ab S193 wird der Ausbau P53 mit der Maßnahme M54 beschrieben.
Hier steht dann auch darin, dass die Leitung zwischen Raitersaich und Luderheim von 220kV auf 380kV verstärkt und bis 2026 umgesetzt werden soll. Interessant dabei ist, dass es mit „erheblichen Umweltauswirkungen“ zu rechnen ist.
Nächste Woche soll es eine neuere Version des Netzentwicklungsplanes geben.
Links:
https://www.energie-innovativ.de/energiedialog/taskforce-netzausbau/ermittlung-des-netzausbaubedarfs/
https://www.netzausbau.de/SharedDocs/Downloads/DE/Publikationen/ZFBedarfsermittlung2030.pdf?__blob=publicationFile
https://www.tennet.eu/de/unser-netz/onshore-projekte-deutschland/juraleitung/projektbeschreibung/
https://www.tennet.eu/de/unser-netz/onshore-projekte-deutschland/juraleitung/trassenverlauf/
Sehr geehrter Herr Betz,
herzlichen Dank für Ihre Anfrage.
Hier ist der Link zum bestätigten NEP:
Auf Seite 193 ff. finden Sie die P53.
Darf ich Sie darauf aufmerksam machen, dass der neue NEP Strom 2030 (2019) am 4.2.2019 auf der Webseite http://www.netzentwicklungsplan.de veröffentlicht wird? Bitte schauen Sie sich den neuen NEP nach dessen Veröffentlichung an.
Die P53 ist ein s.g. „Ersatzneubau“.
Hinsichtlich der P53 heißt es auf der Webseite des Übertragungsnetzbetreibers TenneT (https://www.tennet.eu/de/unser-netz/onshore-projekte-deutschland/juraleitung/projektbeschreibung/)
„Eine Ertüchtigung der bestehenden Leitung und Maste wurde intensiv geprüft und ist aufgrund folgender Faktoren nicht möglich:
Da die Netzoptimierung nach dem NOVA-Prinzip (Netzoptimierung vor Netzverstärkung vor Netzausbau) auf der Leitung zwischen Raitersaich und Altheim schon ausgeschöpft wurde, ist Übertragungskapazitätssteigerung nur mit einer Verstärkung, also einem Ersatzneubau, umzusetzen.
Die aktuellen Masttypen der Juraleitung erlauben aufgrund ihrer technischen Voraussetzungen statisch keine Spannungsumstellung mit zusätzlichen Leiterseilen.
Zudem müsste die Leitung bei einem Ausbau der bestehenden Systeme während der Ertüchtigungsphase komplett vom Netz genommen werden. Dies ist aufgrund ihrer zentralen Versorgungsfunktion für den aktuellen Nord-Süd-Transport und die Regionen nicht möglich.“
Daher wird im Zuge des anstehenden Raumordnungsverfahrens ein neuer Trassenkorridor gesucht.
Schauen Sie sich doch bei Bedarf mal auf der TenneT Webseite unter „Juraleitung“ um, da werden Sie unter „Trassenverlauf“ (https://www.tennet.eu/de/unser-netz/onshore-projekte-deutschland/juraleitung/trassenverlauf/) sehen, dass TenneTs einen Untersuchungsraum für die neue Trasse festgelegt hat. Innerhalb dieses 4km breiten Korridors links und rechts der Bestandstrasse wurden Raumwiderstände gesucht, um im nächsten Verfahrensschritt, dem Raumordnungsverfahren, einen Trassenkorridor, ggf. mit Alternativen, festzulegen, in dem die Trasse verlaufen soll.
Wenn Sie zum Trassenverlauf konkrete Fragen haben, können Sie gerne die Bürgerreferentin von TenneT, Fr. Gulich, kontaktieren.
Lea Gulich
Bürgerreferentin
+49 (0) 921 50740-4650
lea.gulich(at)tennet.eu
Natürlich bin ich Ihnen auch gerne weiterhin behilflich.
Mit besten Grüßen zum Wochenende,
Katharina Hübl | Regionalmanagerin | Büro Nürnberg
Bürgerdialog Stromnetz
Königstr. 72
90402 Nürnberg
Tel: 0911/21 66 44 58
Mobil: 0170/703 2326
huebl@buergerdialog-stromnetz.de
http://www.buergerdialog-stromnetz.de
Von: Andre Betz
Datum: Freitag, 1. Februar 2019 um 12:28
An:
Cc:
Betreff: Netzentwicklungsplan P53 Massnahme M54
Sehr geehrte Frau Hübl,
könnten Sie mir freundlicherweise einen aktuellen Netzentwicklungsplan mailen oder einen Link darauf geben.
In meinem Entwurf von 2017 steht für die Massnahme M54 drin:
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M54: Raitersaich – Ludersheim
Von Raitersaich nach Ludersheim ist die Verstärkung der bestehenden 220-kV-Leitung auf 380 kV vorgesehen (Netzverstärkung). Hierzu ist eine 380-kV-Schaltanlage mit zwei 380/110-kV-Transformatoren in Ludersheim neu zu errichten (Netzausbau). In Raitersaich ist die bestehende 380-kV-Schaltanlage zu verstärken (Netzverstärkung).
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Nach dieser Massnahmenbeschreibung würden lediglich die Transformatoren an den Endpunkten ausgetauscht werden und keine neue Trasse gebaut werden, wie zB in Massnahme M350 beschrieben.
Vielen Dank
André Betz
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Wie sich bei den Webinaren Ende Juni/Anfang Juli 2020 ergeben hat, will Tennet jetzt auch in Raitersaich ein neues Umspannwerk errichten, ca. 400 m vom Ort abgesetzt, und dafür bei der Regierung von Mittelfranken eine Plangenehmigung nach der BImSchV beantragen. Das bestehende UW würde bestehen bleiben, weil da auch noch Leitungen anderer Betreiber dranhängen.
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